Einige Männer leiden trotz sportlicher Betätigung und eines schlanken Körpers an einer vergrößerten, oft auch weiblich wirkenden, Brust.
Diese "Männerbrust" oder auch Gynäkomastie, wie sie im Fachjargon bezeichnet wird, kann sich negativ auf die Psyche von Betroffenen auswirken. Oft wird von einem ausgeprägten Schamgefühl berichtet, vor allem beim Badeausflug, im Fitnessstudio oder beim Kennenlernen von Partnern.

Besonders für Jugendliche ist dieses Merkmal belastend, da gerade in diesem Alter der Fokus stark auf dem eigenen Körper liegt und die empfundene Lebensqualität durch die Unzufriedenheit mit dem eigenen Erscheinungsbild deutlich eingeschränkt wird. Noch dazu wird über "Männerbrüste" nicht gerne gesprochen, wodurch sich die Situation für Betroffene nicht bessert - denn die wenigsten wissen, dass eine Vergrößerung der männlichen Brust im Laufe der Entwicklung sogar häufig vorkommt. Auch die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sind Vielen nicht bekannt, da im Stillen gelitten wird.
Wir sind der Meinung, dass sich das ändern muss und die Gynäkomasite kein Tabu-Thema bleiben darf!

Was ist eine Gynäkomastie?

Die Veränderungen der männlichen Brust reichen von hervorstehenden, vergrößerten Brustwarzen über eine lokal vermehrte Ansammlung von Fettgewebe bis zu Veränderungen von Brustdrüsengewebe.

Von einer echten Gynäkomastie wird nur dann gesprochen, wenn es zu einer Ausbildung der Brustdrüsenanlage kommt. Diese Vergrößerung der Drüse kann einseitig oder beidseitig auftreten.
Besteht die Männerbrust jedoch nur aus Fettgewebe, handelt es sich um eine Pseudogynäkomastie. Grund für die Ansammlung von Fettgewebe in dieser Körperregion können vor allem Fettleibigkeit, aber auch genetische Faktoren sein.
Ob es sich bei der unerwünschten Vorwölbung um Fettgewebe oder um Drüsengewebe handelt, kann man mittels einer Ultraschalluntersuchung erkennen. Durch diese Untersuchung, in Kombination mit einer Mammographie, kann auch eine Brustkrebserkrankung ausgeschlossen werden. Diese Krankheit tritt beim Mann zwar nur selten auf, hat jedoch ebenso ein Brustdrüsenvergrößerung zur Folge.

Was sind die Ursachen einer Gynäkomastie?

Für die Entstehung der Gynäkomastie gibt es verschiedene Ursachen. Es ist auch nichts ungewöhnliches, dass es in einem bestimmten Lebensabschnitt, aufgrund hormoneller Veränderungen, kurzfristig zu einem Wachstum der männlichen Brust kommt. Im Laufe der körperlichen Entwicklung leiden viele Männer irgendwann in ihrem Leben an einer Gynäkomastie. In vielen Fällen kommt es zu einer späteren Rückbildung der Männerbrüste, die Gynäkomastie kann jedoch auch bestehen bleiben.

Nun gibt es sowohl pathologische, also krankhafte Ursachen einer Gynäkomastie, als auch physiologische, natürliche Ursachen.

Zu den pathologischen Ursachen gehören:

  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • Hormonelle Erkrankungen
  • Hormonproduzierende Tumore
  • Alkohol-/Drogenabusus
  • Anabolika
  • Hormonpräperate
  • starkes Übergewicht

In den meisten Fällen ist das Wachstum der männlichen Brust jedoch "normalen" und harmlosen Ursachen zuzuschreiben, so kann in vielen Fällen auch der Auslöser der Gynäkomastie gar nicht gefunden werden, bzw. kommt es häufig auch zu einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Eine größere Rolle spielen hier genetische Faktoren sowie eine hormonelle Veränderung. Letztere tritt vor allem in der Pubertät, wenn eine Ungleichheit zwischen weiblichen und männlichen Geschlechtshormonen herrscht, und im höheren Alter, wenn vermehrt männliche in weibliche Hormone umgewandelt werden, auf.

Wie kann man Männerbrüste loswerden?

Eine Männerbrust kann in manchen Fällen zwar mit einem Spannungsgefühl in der Körperregion einhergehen, starke Schmerzen sind jedoch nicht üblich. Die Gynäkomastie, deren Ursache nicht pathologisch ist, muss daher auch nicht zwingend behandelt werden.
Sind ursächliche Faktoren wie Medikamenteneinnahme bekannt oder besteht der Verdacht auf eine Krankheit, sollte unbedingt interveniert und notwendige Untersuchungen veranlasst werden.

Besteht jedoch psychischer Leidensdruck seitens des Patienten, wird eine Einschränkung im Alltag bemerkt oder ist schlichtweg ein besseres Körpergefühl erwünscht, kann sehr wohl gegen das rein ästhetische Problem einer Männerbrust vorgegangen werden. Im Folgenden werden wir daher näher darauf eingehen, wie man eine Männerbrust, deren Ursachen nicht pathologisch sind, loswird. 

Pseudogynäkomastie:

Lautet die Diagnose Pseudogynäkomastie aufgrund eines zu hohen Körperfettanteils, liegt die Lösung des Problems auf der Hand: Eine Ernährungsumstellung und Sport wird helfen, die Männerbrüste zu vermindern und darüber hinaus einen gesünderen Lebensstil zu erreichen. Durch gezieltes Krafttraining kann die Brust modelliert werden und so "männlicher" wirken.

Ist der Patient jedoch sehr schlank und weist dennoch speziell in diesem Bereich eine übermäßige Fetteinlagerung auf, kann über eine Fettabsaugung nachgedacht werden. Diese Fettabsaugung wird in der Regel ambulant durchgeführt und ist auch in Lokalanästhesie möglich.  

Echte Gynäkomastie: 

Liegt eine echte Gynäkomastie vor, bringt eine Veränderung des Lebensstils keine Änderung in Bezug auf die Gynäkomastie. Auch eine Absaugung kann in diesem Fall nicht das gewünschte Ergebnis erzeugen, da Drüsengewebe nicht einfach wie Fettgewebe abgesaugt werden kann. Der chirurgische Eingriff ist in diesem Fall etwas aufwendiger. Prinzipiell sind die Chancen bei einer Korrektur der Gynäkomastie sehr hoch, ein schönes und zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. 

Männerbrüste Chirurgisch entfernen

Die chirurgische Korrektur der Gynäkomasite ist eine wirkungsvolle, und oft auch die einzige, Möglichkeit eine natürliche, männliche Brustkontur wiederherzustellen.
Durch einen kleinen Schnitt am unteren Rand der Brustwarze wird das dahinter befindliche Drüsengewebe entfernt. Wenn notwendig, kann zusätzlich vorhandenes Fettgewebe abgesaugt werden.
In Fällen, bei denen ein großer Gewebsüberschuss besteht oder das Bindegewebe schlaff und locker ist, kann die Möglichkeit einer zusätzlichen Bruststraffung in Betracht gezogen werden. Dies ist oft für Männer, welche eine starke Gewichtsabnahme hinter sich haben oder unter einer Altersgynäkomastie leiden, relevant.
Die Schnittstellen, und so auch Narben, liegen hier meist um die Brustwarze und sind somit kaum sichtbar. Nur in seltenen, sehr ausgeprägten Fällen, ist eine ausgedehntere Straffung mit zusätzlichen Narben relevant.
Der Eingriff kann, mit Ausnahme von stark ausgeprägten Fällen, ambulant in Vollnarkose durchgeführt und dauert meist 1-2 Stunden.

Was ist nach einer operativen Korrektur der Männerbrust zu beachten?

Wie bei jeder Operation können auch hier allgemeine Risiken und Komplikation wie Infektionen, Hämatome, Nachblutungen oder Wundheilstörungen auftreten. Diese kommen aber, vor allem bei einer erfahren Chirurgin, bzw. einem erfahrenen Chirurg, nur sehr selten vor.
Um einen optimalen Heilungsverlauf zu fördern, muss bis zu 6 Wochen nach der Operation eine angepasste Kompressionswäsche getragen werden. Dadurch können Schwellungen, sowie Wassereinlagerungen und Blutergüsse verhindert, oder zumindest vermindert werden.
Unmittelbar nach der Operation, und auch in den folgenden Tagen darauf, sind die Brüste sehr empfindlich und geschwollen. Leichte Schmerzen sind ebenfalls völlig normal und können in der Regel medikamentös gut in den Griff bekommen werden. Die Narben sind einige Monate nach dem Eingriff noch etwas verhärtet und rötlich - das ist ganz normal und sollte nicht beunruhigen. Nach und nach werden die Narben immer blasser und unauffälliger. Eine gute Narbenheilung kann gefördert werden, indem das Gewebe regelmäßig sanft massiert wird, dabei kann eine geeignete Creme hilfreich sein. Durch diese Stimulierung wird das Narbengewebe mobil, Verklebungen werden gemindert und auch das Erscheinungsbild der Narbe wird verbessert.
Wie nach jeder Operation sollten sehr anstrengende Aktivitäten in der ersten Zeit unterlassen werden. Ebenso soll das Tragen von schweren Gegenständen, sowie eine anderweitige, übermäßige Belastung des Brustmuskels vermieden werden. Keinesfalls heißt das natürlich, dass gänzlich auf Aktivitäten oder Sport verzichtet werden muss oder soll! Bewegung im richtigen Maß kann sich nämlich günstig auf den Heilungsverlauf auswirken. Am besten wird der Trainingsplan mit der behandelnden Ärztin, bzw. dem behandelnden Arzt besprochen und individuell gestaltet. 

Wie hoch sind die Kosten der operativen Korrektur einer Gynäkomastie? Werden die Kosten von der Krankenkasse getragen?

Handelt es sich um eine Pseudogynäkomastie, muss der Patient die operative Korrektur selbst bezahlen, die Kosten betragen dabei ungefähr 3.600 €.

Wurde allerdings eine echte Gynäkomastie diagnostiziert, übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Korrektur. Allerdings sollte beachtet werden, dass in diesem Fall eine Vor- und Nachbehandlungspauschale von ungefähr 1.100 € anfällt, die vom Patienten zu zahlen ist.

An wen soll ich mich wenden?

Zuerst ist es wichtig, die Ursache einer Gynäkomastie abzuklären. Sollte der Verdacht einer hormonellen Erkrankung sein, sind EndokrinologInnen die besten Ansprechpartner.

Geht es um den operativen Eingriff, sind die plastischen ChirurgInnen gefragt. Ein ästhetischer Eingriff sollte natürlich, wie jede Operation, gut überlegt sein. Wichtig ist daher auch, einen erfahrenen Operateur oder Operateurin aufzusuchen, um ein Beratungsgespräch zu vereinbaren. In diesem ausführlichen Gespräch sollten alle Vor- und Nachteile, die erwartbaren Ergebnisse, sowie mögliche Risiken besprochen werden.

Sollten Sie also schon länger unter einer Männerbrust leiden und unsicher über Ursachen und Behandlungsmethoden sein, wird es sich lohnen den Schritt zu wagen und das Problem anzusprechen. Gemeinsam mit der Ärztin/dem Arzt Ihres Vertrauens können Sie Lösungen finden und dem neuen Lebensgefühl wird nichts mehr im Wege stehen.

Im Sommer wird klassisch viel blankgezogen und ein Körperteil steht dabei deutlich mehr im Fokus als sonst - die männliche Brust. Egal ob man es lieber glattrasiert oder lockig hat, bei einem Kriterium scheiden sich die Geister nicht. Die Männerbrust muss vor allem straff und wohlproportioniert sein, um zu gefallen. Eine Hendlbrust kommt beim weiblichen Geschlecht tendenziell weniger gut an. Wie sieht es aber aus, wenn die männliche Brust etwas üppiger ausfällt? 

Darf's ein bisserl mehr sein?

Wie bei vielen Schönheitsidealen gilt auch bei den "Herren der Schöpfung" das Credo: Hauptsache, straff! Was jedoch, wenn kein praller Brustmuskel den Oberkörper ziert, sondern weiches oder hängendes Gewebe. Sowohl der Damen- als auch der Herrenwelt ist das meist ein Dorn im Auge. In den meisten Fällen wird Übergewicht für eine solche Ausprägung der Brust verantwortlich gemacht. Die sogenannte Lipomastie kommt bei übergewichtigen Männern häufig vor. Oft sieht man aber auch junge, schlanke Männer mit überschüssigem Brustgewebe. Wie ist das möglich?

Männerbrust nicht nur durch Übergewicht

Tatsächlich leiden etwa 30 Prozent aller Männer unter der sogenannten Gynäkomastie. Dabei handelt es sich um eine krankhafte Vergrößerung des Drüsengewebes in der männlichen Brust. Sie entsteht durch ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt. Bei einer Gynäkomastie ist das Gewebe meist verhärtet, wohingegen Fettgewebe weicht ist. Deutlich merkbar ist der Unterschied zur Lipomastie aber durch ein Spannungsgefühl und eine Druckempfindlichkeit der Brust. Viele Männer entscheiden sich also nicht nur aus kosmetischen Gründen für einen Eingriff, bei dem das Drüsengewebe entfernt wird.

Die Gynäkomastie-Operation schafft Abhilfe

Hormonelle Therapie und andere Behandlungsmöglichkeiten bringen nur sehr selten eine Linderung der Beschwerden, vor allem wenn die Gynäkomastie bereits lange vorhanden ist. Die Gynäkomastie-Operation ist hingegen eine langfristige und sichere Lösung, die unliebsame Männerbrust ein für alle mal loszuwerden. Bei diesem Eingriff wird das vorhandene Drüsengewebe operativ entfernt. Einmal korrigiert, kann die Männerbrust auch nicht einfach wieder "nachwachsen" wie das bei Fettgewebe der Fall sein kann. Es handelt sich also um eine nachhaltige Lösung.

Zahlt die Krankenkasse bei Gynäkomastie?

Ist nachweislich Drüsengewebe vorhanden, werden die Kosten für den Eingriff von der Krankenkasse übernommen. Ist das nicht der Fall und es handelt sich um eine sogenannte Pseudogynäkomastie bei der nur Fettgewebe festgestellt wird, sind die Kosten selbst zu tragen. Wie jede Operation birgt auch der Gynäkomastie-Eingriff gewisse Risiken. Diese unterscheiden sich jedoch nicht von den klassischen Risiken der Narkose, der Infektion oder Hämatomen. Wer sich von der unschönen Männerbrust also noch immer den Freibadaufenthalt verderben lässt, sollte den Eingriff in Erwägung ziehen. Der Sommer ist schließlich nicht zum Verstecken da. 😉